
Der Holzbock (Ixodes ricinus) ist die häufigste Zeckenart in Europa und ein Krankheitsüberträger. Er lebt in Wäldern, Wiesen und Gärten mit hoher Luftfeuchtigkeit und lauert auf Gräsern oder Sträuchern auf einen Wirt, hierbei löst sich dieser bei Kontakt mit dem Wirt. Der Holzbock kann Borreliose und FSME übertragen. Nach einem Stich kann die Zecke mehrere Tage Blut saugen, bevor sie sich ablöst. Ihr Lebenszyklus umfasst Larve, Nymphe und adulte Zecke, wobei jede Entwicklungsstufe eine Blutmahlzeit benötigt.
Holzbock (Ixodes Ricinus)
- Reich: Tiere (Animalia)
- Stamm: Gliederfüssler (Arthropda)
- Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
- Ordnung: Zecken (Ixodida)
- Familie: Schildzecken (Ixodidae)
- Gattung: (Ixodes)
- Art: Holzbock (Ixodes ricinus)
Grösse:
- Kopf- Rumpf Länge: 4 – 5 mm, vollgesogen bis 10 mm
Aussehen:
- Beine: Da die Zecken zu den Spinnentieren gehören haben diese acht Beine
- Farbe: Braun und Schwarz, länglich-ovaler Körper
- Schild: Bei adulten Weibchen besteht es aus einem kleinen, ovalen, schwarzen Schild (Scutum) im vorderen Bereich des Rückens, der glänzend und hart ist. Dieser dunkle Fleck hebt sich deutlich vom größeren, bräunlichen Körper ab, der elastisch und dehnbar ist, um Blut aufzunehmen. Männchen haben ein vollständig dunkles, fast schwarzes Schild, das den gesamten Rücken bedeckt.
Lebenszyklus:
- Fortpflanzung: Nach der Paarung auf dem Wirt verlässt das befruchtete Weibchen diesen, um an einem geschützten Ort Eier abzulegen.
- Entwicklung: Nach etwa zwei bis fünf Wochen schlüpfen die Larven, die einen Wirt für ihre erste Blutmahlzeit suchen. Nach einer Häutung entwickeln sie sich zur Nymphe, die erneut Blut saugt, bevor sie sich zur adulten Zecke weiterentwickelt. Erwachsene Weibchen benötigen eine weitere Blutmahlzeit zur Eiablage. Der gesamte Zyklus kann mehrere Jahre benötigen, wobei die Zecke Jahre ohne Nahrung überleben kann.
- Eiablage: Zwischen 1000 - 4000 Eier
- Lebensdauer: 3 -8 Jahre
Lebensraum:
- Lebt bevorzugt direkt am Wirt, bevorzugt in Bereichen mit dünner Haut, wie Ohren, Nacken und zwischen den Zehen.
- Ausserhalb des Wirts bevorzugt der Gemeinde Holzbock feuchte, schattige Lebensräume wie Wälder, Wiesen, Parkanlagen und Gärten mit hoher Luftfeuchtigkeit und dichter Vegetation. Besonders häufig findet man ihn in laub- und mischwald-bewachsenen Regionen mit hohem Gras, Sträuchern oder Unterholz, wo er auf Wirte wie Säugetiere, Vögel oder Menschen lauert. In urbanen Gebieten kommt er in Gärten, Stadtparks und an Waldrändern vor.
Ernährung:
- Ernährt sich ausschließlich von Blut, benötigt mehrere Blutmahlzeiten für ihre Entwicklung von Larve bis zur adulten Zecke.
- Der Gemein Holzbock kann Jahre ohne Nahrungsaufnahme überleben.
Verhalten:
- Der Holzbock verlässt sich hauptsächlich auf eine Lauerstrategie. Er erklimmt Gräser, Sträucher oder Unterholz und wartet dort mit ausgestreckten Vorderbeinen auf einen vorbeikommenden Wirt.
Stich:
- Mit dem Mundwerkzeug durchdringt der Gemeine Holzbock die Haut und entnimmt dem Opfer Blut.
- Benötigt mehrere Tage für die Blutentnahme.
- Krankheitsübrtragung
Krankheitsübertragungen:
- Der Gemeine Holzbock kann beim Menschen Mittelmeerfleckfieber (Rickettsia conorii), FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose (Lyme-Borreliose) übertragen. Diese Krankheiten können grippeähnliche Symptome, Hautausschläge, Gelenkentzündungen oder in schweren Fällen neurologische Schäden verursachen. Ein schnelles Entfernen der Zecke und das Beobachten der Stichstelle sind wichtig, um mögliche Infektionen frühzeitig zu erkennen.
Schutzkleidung tragen:
- Lange Hosen, geschlossene Schuhe und helle Kleidung, um Zecken leichter zu erkennen.
- Hosenbeine in die Socken stecken.
Zeckenschutzmittel (Repellentien) verwenden:
- Auf Haut und Kleidung auftragen, um Zecken abzuschrecken.
Absuchen:
- Nach Aufenthalten in der Natur den Körper absuchen: Besonders Achselhöhlen, Kniekehlen, Leistengegend und hinter den Ohren kontrollieren.
Haus und Garten:
- Rasen kurzhalten und Sträucher zurückschneiden: Verringert Zeckenhabitate in Gärten und Parks.
Impfung:
- FSME-Impfung erwägen: Schützt vor der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis.
Bleiben Sie ruhig
- Entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich, aber mit Bedacht, um Fehler zu vermeiden.
Zecke fachgerecht entfernen
- Verwenden Sie eine Zeckenzange, Zeckenkarte oder eine spitze Pinzette.
- Setzen Sie das Werkzeug so nah wie möglich an der Haut an und greifen Sie die Zecke am Kopf oder direkt an den Mundwerkzeugen, nicht am Hinterleib.
- Ziehen Sie die Zecke langsam und geradeheraus, ohne sie zu drehen oder zu quetschen, um ein Abreißen des Kopfes zu vermeiden.
Stichstelle desinfizieren
- Desinfizieren Sie die Stelle nach der Entfernung mit Alkohol, Jod oder einem geeigneten Desinfektionsmittel.
Zecke sicher entsorgen
- Zerdrücken Sie die Zecke nicht mit den Fingern!
- Entsorgen Sie sie, indem Sie sie in Alkohol, Seifenwasser oder einer dichten Plastiktüte versenken. Alternativ kann sie verbrannt werden.
Stichstelle beobachten
- Achten Sie in den nächsten Tagen bis Wochen auf Rötungen, Schwellungen oder grippeähnliche Symptome.
- Sollten sich eine ringförmige Rötung oder andere Beschwerden entwickeln, suchen Sie umgehend einen Arzt oder eine Ärztin auf.